Endlose Mongolei

Auf der mongolischen Seite ging es (noch) unkoordinierter weiter. Angeschrieben wo man was machen muss, ist jeweils nie etwas, in keiner Sprache. Man muss einfach bei jedem Häuschen anhalten, mal alle Unterlagen hinstrecken und abwarten, was der Beamte sagt. Am Anfang musste ich mit dem Auto durch ein Desinfikationsbad fahren. Danach wie in Russland wieder Stempel sammeln. Nur war der Ablauf hier unklarer. Irgendwie hatte ich ein Stempel nicht mitbekommen, da mich eine Dame zu früh zur Immigration gesandt hatte, bevor der Stempel für die Autokontrolle vorhanden war (so nehme ich an...). Auf einmal war dann der Beamte überfordert und schickte mich in das Büro des Zoll-Chefs im oberen Stock. Ich war erstaunlich locker, da ich nicht das Gefühl hatte, sie haben etwas unregelmässiges entdeckt, sondern einfach überfordert sind, weil ich kein Standard-Fall bin. Also freundlich waren die Mongolen an der Grenzen nicht, ich musste mich mehrmals aufdrängen und "dumm stellen", was ja nicht schwer war, da ich echt keine Ahnung hatte. Bis dann jemand sich (zu) genervt gefühlt hatte und mich an den richtigen Ort begleitet hat. Irgendwann hatte ich dann meine Stempel gesammelt. Am Schluss musste ich noch eine Art Taxe bezahlen und eine Autoversicherung abschliessen. In ungefähr 2 Stunden war auch hier die Sache vorbei und ich war in der Mongolei!

 

Bereits hier zeigte sich, was sich später noch mehrfach bestätigte. Die eigentlich sehr gemütlichen Mongolen sind extreme Drängler. Mehrmals am Zoll hat sich jemand ganz "unauffälig" an mir vorbeigeschlichen. Wenn ich meine Unterlagen auf den Schalter gelegt habe, kam jemand parallel daneben und hat meine und seine Unterlagen genau nebeneinander aufgereiht.

 

Aber abgesehen vom "Drängeln" war mein erster Eindruck von der Mongolei echt toll. Eine andere Welt, sehr ländlich und ursprünglich. Ich habe auf Anhieb einen tollen Stellplatz gefunden. Nur vor der Strasse abbiegen, über einen kleinen Hügel, schon steht man mitten auf dem Land. Zudem hat mich ein Hund über mehrere Stunden begleitet, mitten im Nirgendwo. Das war echt berührend. Die nachfolgenden Bilder sind alle am ersten Tag entstanden.

 

 

Bevor ich in die Hauptstadt Ulaanbaatar fuhr, besuchte ich noch ein abgelegenes Kloster. Da konnte Toya zum ersten mal ihre Off-Road-Fähigkeiten beweisen. Die letzten 40 Kilometer waren unbefestigte Strasse wofür ich ca. 2 Stunden benötigte. Bevor ich in die Hauptstadt Ulaanbaatar fuhr, fand ich einen sehr schönen Übernachtungsplatz an einen Fluss. Zum ersten mal richtig Campen, Sonnenstoren und Campingstuhl auspacken. 

 

Etwas mehr als ein Drittel der rund 3 Mio. Mongolen leben in der Hauptstadt. Die Mongolei ist flächenmässig rund 40 mal grösser als die Schweiz. Die Stadt ist dann auch von Verkehrschaos bestimmt, die Luft ist sehr schlecht. Und das drängelnde Verhalten zeigt sich auch auf der Strasse. Im Gegensatz zu den russischen Fahrzeugen würden hier wohl die meisten Blinker funktionieren, aber diese werden insb. beim Spurwechseln konsequent nicht betätigt. Ev. fällt dann das Drängeln weniger auf... Jedoch gibt es oft Unfälle mit Blechschaden in der Stadt, ich habe mehrere gesehen. 

 

Unter den Overlandern gibt es das bekannte Oasis Guesthouse in Ulaanbaatar. Da trifft man sich. Und tatsächlich, es waren ca. 8 Motorradfahrer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz da. Ziemlich ungewohnt, dann bis auf zwei Deutsche und eine chinesische Motorradgruppe habe seit der Einreise nach Russland keine Touristen gesehen. Später kam noch ein deutsches Pärchen mit ihrem Feuerwehrauto angereist. Hier tauscht man Erfahrungen aus, gibt sich gegenseitige Tipps, trinkt zusammen ein Bier, hat es lustig und schraubt an seinen Motorrad. Wie auch an Cates, wo alle Anwesenden sagten, dass ihr Gepackträger auf diesen Strassen nicht lange hält. Daraufhin hat der eine sein Tisch gesponsert, welcher die Grundplatte diente, ich hatte unter anderem einen Akkubohrer und Kleinzeugs dabei, der Dritte passende Schrauben. Leider erfuhr ich aber später in Cates Blog, dass der Träger (mit Ausnahme der Grundplatte) keine 300 Kilometer gehalten hatte und sie sich einen neuen schweissen liess. 

Abenteuer Mongolei

Nachdem ich drei Nächte im Oasis (oder besser am Oasis, da ich im Auto geschlafen habe) verbracht habe, fühlte ich mich gewappnet, in das Abenteuer Mongolei aufzubrechen. Ich wollte mich an die im Süden gelegenen Wüste Gobi herantasten. Es ist keine "normale" Wüste, welche vor allem aus Sand besteht. Der sandige Teil der Wüste befindet sich vor allem in China. Die letzte "grosse" Stadt Dalanzadgad mit ca. 20'000 Einwohner war der Ausgangspunkt hierzu. Als ich auf dem Weg zum ersten mal Kamele sah wurde mich so richtig bewusst, dass ich schon recht weit gereist bin.

Etwa nach 50 Kilometer nach war dann Schluss mit asphaltierter Strasse. Anfänglich waren die Strassen noch klar zu erkennen gut befahrbar. Als nach einem kleinen Dorf die Piste sandig wurde, habe ich mich entsprechend vorbereitet. Ich habe ausser einen 2 Tages-Kurs keine Praxis im Offroad-Fahren, aber ich habe mich ausgiebig mit Theorie beschäftigt. Das heisst für Sand gilt natürlich Allrad einschalten und zudem Luft aus den Pneu lassen. Ich habe so 15 % reduziert. Wer das noch nie gemacht hat, dass fühlt sich nach extrem viel Luftrauslassen an. Während meiner Vorbereitungen hat mich ein Lastwagen überholt und blieb ca. 50 Meter weiter im Sand stecken! (auf dem zweiten Bild ist das Dach des LKWs zu erkennen) Ich habe mich noch fertig vorbereitet, weil es ja nichts bringt, wenn ich auch stecken bleibe und dachte, der ist ja Profi und sicher gut ausgerüstet. Fehlanzeige! Ich war bestimmt besser ausgerüstet, habe Bergeseile und Sandbleche dabei. Und der Lastwagenfahrer hat versucht, seine Jacke unter die Räder zu bringen. Zudem hätte ich nicht seine Route gewählt, da man sah, dass es dort eine Sandverwehung gab. Naja.

 

Auf jeden Fall ging in dann zu ihm und fragte, ob er Hilfe brauche, was er dann mit Handzeichen bejahte. Da er keine Ausrüstung dabei hatte, packte ich dann alle meine Seile aus, da nach ca. 50 Meter die Stelle griffiger war. Nun galt es, mit allen Sperren und der Untersetzung es zu versuchen. Und auf keine Fall unter Last die Kupplung schleifen lassen, dass würde sie ruinieren (soviel zur Theorie). Und selber eingraben will ich mich auf auch nicht. Wenn das nur gut geht.....

 

Wir haben abgemacht, dass wir hupen, wenn es losgeht. Und siehe da, der zweite Versuch mit etwas mehr Gas (zuerst war mit der Motor abgestorben) hat geklappt, ich habe den LKW befreit! Der Fahrer hat sich dann auch mit einer Umarmung bei mir bedankt. Ich muss ja zugeben, war schon recht Stolz auf mich und mein Auto. Auf jeden Fall gab es mir Mut, noch weiter in die Gobi zu stossen.

Mein Ziel waren die singenden Dünen (Khongoryn Els), eine über 100 Kilometer lange Sanddüne. Ich hatte nicht den direkten Weg erwischt, die Navigation ist auch nicht ganz einfach. Die Hinfahrt dauerte zwei gemütliche Fahrtage, ca. 200 Kilometer, Aber nach den ersten 100 Kilometer und rund 5 Fahrstunden war ich hundemüde. Es macht zwar Spass aber ist sehr anstrengend, in diesem Gelände unterwegs zu sein. Mann muss immer aufpassen, was kommt. Bald hatte ich keinen Natel-Empfang mehr und bin am gesamten Tag so 5 Fahrzeugen begegnet.

 

bei einem Dorf waren sie dabei, die Telefon- und Internetleitung zu verlegen. Nicht zu übersehen, da der Graben quer durch die Strasse ging. Ein Arbeiter der in der Nähe war, ist bei mir eingestiegen und hat mir den Weg gezeigt, wie ich rüber komme. Irgendwie schon seltsam, man verlegt Internet-Kabel zu einen Dorf, wo es am Dorfrand zwei Plumpsklo gibt, welche von den Dorfbewohnern auch benützt werden.

 

An einer extrem steilen Felswand sah ich unzählige Ziegen, was mich irgendwie faszinierte. Was machen die da oben und stürzen die nie ab? Wenige Minuten später kam dann eine junge Mongolin auf ihrem Motorrad vorbei, leider konnte ich sie aufgrund der Sprachbarriere nicht fragen. Ganz in der Nähe gab es einen Brunnen, wo sie Wasser in eine Tränke schöpfe, ähnlich einen Ziehbrunnen. Nur wenig später kamen die Pferde um davon zu trinken. Schön!

 

Einige Bilder zeigen meinen ersten Übernachtungsplatz in der Gobi. Wie ihr seht, hatte ich Zwischendurch auch mal Stress (Selbstauslöser der Kamera konnte ich nur auf 30 Sekunden einstellen...) 

Kurz nach dem ersten Bild wäre ist beinahe stecken geblieben. Auf einmal war es nur noch sandig. Im zweiten Gang mit Vollgas gerade noch so durchgekommen, Glück gehabt! Nochmals etwas Luft aus den Pneu lassen. Lustigerweise kam mir auch hier gerade ein Fahrzeug entgegen (was pro Tag nur ca. 5 mal vorkommt). Ich wollte schauen, wie sie durchfährt. Ich dachte noch, sie ist aber langsam unterwegs. Und schon blieb das Auto stecken. Er konnte aber wieder Rückwarts herausfahren und hat dann gewendet. Zudem haben Beifahrer und Fahrer die Plätze getauscht (mehr sei hier nicht erwähnt, nur das beim Hineinfahren eine Frau am Steuer war ;-).

 

Also erklären kann ich mir das nicht. Da taucht auf einmal die singende Düne auf. Sie ist bis zu 200 Meter hoch und 100 Kilometer lang. Man kann eine relativ klare Grenze sehen, wo die Düne anfängt. Und es windet hier oft und relativ stark. Warum wird sie nicht einfach vom Wind "weggetragen"? Auf jeden Fall beeindruckend. Ich habe vor der Düne übernachtet und mich am nächsten Morgen aufgemacht, den Kamm zu erreichen. Dies war sehr anstrengend, im Sand einen Berg hinauf zugehen, Aber nach ca. einer Stunde habe ich es geschafft, die Aussicht ist wunderbar.

Nach schönen aber auch anstrengenden Tagen wollte ich mich wieder etwas in die Zivilisation begeben. Also ging ich ich eine "grössere" Stadt (ca. 15'000 Einwohner) und nahm wieder einmal ein Hotel. Aber bereits am nächsten Tag zog es mich wieder "Off-Road". Bevor es wieder ins Nirgendwo ging, besuchte ich die bekannte Geierschlucht und die "Flaming Cliffs", welche sozusagen auf dem Weg lagen. Für mongolische Verhältnisse eher touristisch, aber mehr wie drei kleine Touristen-Busse und ein Souvenierstand waren es dann auch nicht. Erstaunlicherweise traf ich bei den "Flaming Cliffs" einen Guide zum zweiten Mal, sozusagen mitten im Nirgendwo. Ich habe ihn vor rund einer Woche mit einer Gruppe Motorradfahrer bei den Sanddünen angetroffen. 

 

Mein Ziel war es nun, etwas nördlicher zu gelangen, das heisst ca. 5 Tage Off-Road-Pisten. Ich habe ausreichend Trinkwasser und Essen mitgenommen. Nach ca. 3 Stunden fahrt im Nirgendwo bin ich falsch abgebogen. Es war eine trockene, sandige Landschaft mit kleinen Büschen. Auf einmal Stand ich in einer Sackgasse in einen ausgetrockneten Flussbett. Anfänglich habe ich wegen den vielen Büschen nicht wieder zurück auf die Piste gefunden. Zugegeben, da hatte ich auf einmal ziemlich angst. Denn Querfeldein ging aufgrund der Büsche und teilweise spitzigen Steinen nicht. Glücklicherweise habe ich dann den Rückweg wieder gefunden, es waren aber lange 15 Minuten, bis ich wieder an der "Kreuzung" war. Zudem hat auf einmal noch mein Navi aufgegeben: "Bitte wählen Sie einen anderen Startpunkt, um die Route zu berechnen..." Vorher war ich jeweils gemäss Navi auch nicht auf der Strasse, konnte aber sehen, wo gemäss Navi die Strasse ist und die Richtung überprüfen. Nun, dies war dann auch der Grund, warum ich falsch abgebogen war, da ich mich der Strasse gemäss Navi nähern wollte. Noch alles andere als entspannt muss eine bessere Lösung her oder ich kehre um.  Aber den Rückweg zu finden, ist ebenfalls nicht ganz einfach, da es immer wieder Verzweigungen gab. Natelempfang gibt es auch keinen. Glücklicherweise habe ich vom Guide, der sehr gut englisch spricht, die Natel- und Büronummer bekommen. Der wird mich im schlimmsten Fall schon hier raus holen. Ich habe ein Satelliten-Telefon dabei und könnte ihn kontaktieren. Ich habe 30 Liter Trinkwasser dabei. Das Navi zeigt die GPS-Koordinaten an. Das beruhigt, etwas. Nun stelle ich meine Navigation auf "Hochseenavigation" um, wie ich es vom Segeln her kenne. Mit den GPS-Koordination kann ich auf der Papier-Karte sehen, wo ich bin. Zudem schaue ich mir den Kurs an und folgen mit dem Kompass der entsprechenden Himmelsrichtung. Anfänglich entferne ich mit 5 Meter vom Auto, da das Auto die Kompass-Nadel zu fest ablenk (das lernt man ausgiebig an der Hochseeschein-Prüfung), merke mir wo die korrekte Richtung ist und versuche, anhand des Sonnenstandes zu fahren. Bald merke ich, dass der I-Phone-Kompass sehr gut funktioniert. Einfach immer die Piste nehmen, welche am meisten befahren aussieht und der Kurs ungefähr stimmt. So alle 15 Minuten mache ich mir einen Screen-Shoot vom Natel, so habe ich die Zeit und die GPS-Koordinaten. Beim Segeln macht man dies ähnlich und trägt es ins Loogbuch ein. So langsam beruhige ich mich wieder, kontrolliere periodisch anhand den GPS-Koordinaten auf der Papier-Karte wo ich bin. Die Richtung passt. Die Landschaft wird ebenfalls freundlicher, anfänglich sah es noch menschenfeindlicher aus, sehr heiss und trocken. Als ich in eine herrliche Abenstimmung fahre, bin ich wieder fast relaxed, Betonung auf fast! Nach ca. 6 Stunden fahrt, ohne einen anderes Fahrzeug begegnet zu sein, erreiche ich mein Nachtlager in der Nähe eines Dorfes, welches ich von weitem sehen kann. Fürs erste geschafft!

Die neue Art zu navigieren hat sich bewährt. Ohne weitere Schwierigkeiten komme ich nun weiter voran. Mein Ziel ist Tsetserleg, von einem Blog habe ich von einem guten Guesthouse gelesen. Zudem gibt es in der nähe heisse Quellen. Leider war das Guesthouse ausgebucht, darum übernachte ich gleich nebenan. Da ich gelesen habe, dass das Guesthouse von Australier geführt wird und es guten Burger und Kaffee gibt, möchte ich mir dies nicht entgehen lassen. Vor dem Guesthouse höre ich "Schweizerdeutsch", natürlich spreche ich die zwei Reisenden an. Andrea und Max aus Basel kommen später auch ins Café und in der Bar nebenan haben wir einen gemütlichen Abend. Ich habe den beiden erzählt, dass ich am nächsten Tag zu den heissen Quellen reise, sie haben eine Pferde-Reit-Tour gebucht.

 

Am nächsten Tag wollte ich noch einen Kaffe trinken gehen. Leider hat das Café des Guesthouse am Sonntag zu, so fahre ich direkt zur Tankstelle, um Diesel zu tanken. Nur wenig später hält ein Toyota Landcruiser (what else....): "Hello my friend". Unglaublich, es war erneut der Guide Chinzu, ich sehe ihn zum dritten mal in einer völlig anderen Gegend. Er fragt mich, was meine Pläne sind. Als ich sage, dass ich zur heissen Quelle fahre, erwähnt er, dass seine Motorrad-Gruppe ebenfalls zwei Tage da sei, ich solle doch auch zu ihnen kommen. Anfänglich etwas zurückhaltend, da ich ja nicht weis, was die Gruppe möchte, lehne ich ab, ihnen nachzufahren. Also dann aber eine der Gruppe auf dem Rücksitz ausführlich erklärt, wo ihre Unterkunft ist, stimme ich zu. So fahre ich ca. 30 Kilometer dem Guide hinterher. Einmal etwas anderes nicht selber nach dem Weg zu suchen. Bei den heissen Quellen angetroffen treffen ich auf eine sympatische und offene Gruppe Kanadier. Ich verbringen den Tag mit Ihnen, wir machen einen Sparziergang, trinken ein Bier und unterhalten uns ausgiebig im warmen Wasser, Perfekt. Es war eine sehr offene und tolle Gruppe.

 

Dear Canadian-Biker, dear Chinzu. Thank you for the good time with you. I felt very comfortable and welcome in your group.

 

Als wir zusammen Nachtessen tauchen beim Dessert zwei bekannte Gesichter auf. Max und Andrea sind ebenfalls hier angekommen, sie haben mein Auto gesehen. So verbringen wir ebenfalls noch einen gemütlichen Abend im Wasser, während die meisten Kanadier bereits im Bett liegen.

Heimatgefühle in der Mongolei

Am nächsten Tag entschliessen wir, eine Schweizer-Fahrgemeinschaft zu bilden. Die beiden sind für drei Wochen mit dem Mietauto in der Mongolei unterwegs. Wir fahren weiter zu einen Wasserfall, welcher uns der Guide Chinzu empfohlen hat. Es war eine schöne aber anstrengende fahrt, die Pisten sind eher schlecht, wir machten rund 100 Kilometer in ca. 5 Stunden gemütlicher fahrt. Dabei sind auch immer wieder Bäche zu durchqueren. Auch wenn ich die beiden nicht primär deswegen schätzte, aber es war durchaus sehr angenehm für mich, wenn sie jeweils zuerst durch den Bach fuhren. Im Wissen, dass im schlimmsten Fall mein Auto den kleinen Suzuki schon rausgezogen hätte. Aber allein hätte ich sicher einige male die Schuhe ausgezogen und hätte den Bach barfuss durchwatet und abzuchecken, wie tief der Bach ist. Aber toll war insbesondere die vier schönen, spannenden und gemütlichen Tage mit den Beiden. Am Abend am Lagerfeuer am Waldrand campen, interessante und nette Gespräche, was will man mehr? 

Die Landschaften erinnern teilweise auch an die Schweiz, hier ist es deutlich grüner als im Süden der Mongolei. Der erste Übernachtungsplatz kam mir vor wie in den Flumserbergen. Im Unterschied, das man hier einfach querfeldein einen Übernachtungsplatz ansteuern kann und am Morgen von Pferden oder Kühen geweckt wird. Die ganze Mongolei ist übrigens recht hoch, wir bewegen uns meisten um 1'500 Meter über Meer. Darum wird es jeweils am Abend recht kühl. Beim vierten Übernachtungsplatz gibt es leider kein Holz, dafür betrachten und diskutieren wir ausführlich über die Sternenbilder. Ich habe einiges gelernt.

 

Liebe Andrea, lieber Max. Vielen Dank für die tolle Zeit mit euch. Wir sehen uns ins Basel oder Zürich!

Bereits geht meine Zeit in der Mongolei zu Ende. Ich genoss die Weite der Mongolei, die Abgeschiedenheit und die vielseitigen Landschaften, die abenteuerlichen Erfahrungen in der Wüste Gobi. Aber dies "Strassen" sind schon auch eine Herausforderung für Mensch und Maschine. Aber das macht es wohl ja genau aus. Nach der Mongolei gönnte ich Toya einen ausgiebigen Putz- und Waschtag sowie periodische Unterhaltsarbeiten wie das Schmieren diverser "Schmiernippel" sowie ausblasen des Luftfilters. Im "Luftfilter-Chübeli" hat sich einiges an Sand angesammelt,  welcher natürlich gelernt werden sollte. Danke Röbi fürs Zeigen.

 

Zuguter letzt nochmals das Thema "Drängeln. Eigentlich sind die Mongolen ja gemütliche Menschen. Aber an der Grenze, ihr könnt es euch nicht vorstellen. Da wird aus dem Auto gespurtet, egal ob Jung oder Alt, damit man sein Zettel möglichst schnell dem Beamten vor die Nase strecken kann. Wenn man vor einem 20 mal 20 Zentimeter grossen Fenster steht, drängeln noch von links und rechts jeweils zwei Personen und strecken seine Zettel ebenfalls rein. Nein, ich übertreibe wirklich nicht. Zudem waren die Beamten ziemlich überfordert mit meinen roten Pass. Die Ausreise hat ca. 2 Stunden gedauert. Ich wurde jeweils von Chef zu Chef verwiesen. Der einte streckte mir dann Pass und Fahrzeugausweis entgegen und meinte, es sei ok ich könne gehen. Als ich "nachfragte", ob ich nicht noch den Zettel mit den Stempeln brauche, wühlte er auf seinem Pult, fand meinen Zettel wieder und seine Beamtin machte einen Stempel darauf. Ehrlich gesagt, keine Ahnung, was an den verschiedenen Posten jeweils kontrolliert wird, aber sofern es am Ende ein Stempel auf meinen Zettel gibt, ist alles gut! Ähnlich wie in der Primarschule, wenn man genügend Stempel hat gibt es einen Sticker, hier halt die Ein- oder Ausreise.