Ich habe mich ausführlich über die politische Situation in der Türkei informiert. Darum wähle ich eine möglichst nördliche Route und versuche, jeweils in Hotels oder auf Campingsplätzen zu übernachten. Beim ersten Hotel sehe ich eine argauer Kennzeichen. Am nächsten Morgen kommen wir dann auch ins Gespräch. Es ist ein junger Mann, der seine Verwandten in der Türkei besucht. So komme ich natürlich an wertvolle Informationen, gerade was die Sicherheitslage betrift. Ich fahre viele Kilometer direkt dem Meer entlang. Natürlich gibt es Zwischendurch mal einen Glace- oder Kebabstopp ;-).  Da es aus meiner Sicht die Sicherheitslage zulässt. schlafe ich zweimal auch in der Natur. Schaue aber mehr darauf, dass mein Schlafplatz nicht einsehbar ist. Ganz nach dem Motto, wo keine Menschen sind, ist es auch nicht gefährlich. Nach vier Tagen erreiche ich Istanbul. Ich merke, dass mich das Fahren in grossen Städten nicht mehr gleich nervös macht. Während ich vor Moskau noch sehr bammel hatte, macht mir hier höchsten das zeitliche sorgen, da Istanbul bezüglich Stau einen Spitzenplatz hat. So verbringe ich auch ca. 1 Stunde im Stau, finde aber das zentral gelegene Hotel ohne Probleme. Ich passe insbesondere auf, dass mich das Navi nicht in eine Fussgängerzone oder eine Einbahn lenkt. Ich gönne mir ein im Verhältnis teures Hotel, was aber nur ca. 60 Franken kostet. Es ist ein sehr schönes Hotel mit sehr guten Standard und top Lage. Der Receptionist erklärt mir dann auch, dass sie sozusagen keine europäischen Touristen mehr haben. Das gleiche Zimmer hat vor einen Jahr noch mind. das Doppelte gekostet. Die Stadt ist sehr interessant. Aber gefühlt gibt es an jeder Ecke jemanden, der Touristen abzocken möchte, was mir natürlich nicht gefällt und nicht dazu beiträgt, dass ich mich hier sehr wohl fühle. So blocke ich jedes Gespräch von den Einheimischen ab, da ich das Gefühl habe, sie sind nur nett, weil sei mir einen Teppich oder was auch immer verkaufen möchten. Ich spüre, wie es mich dann den vielen tollen Erlebnissen nach Hause zieht. So buche ich eine Fähre von Griechenland nach Venedig, wo ich in drei Tagen ablegen werde. Ich mag es, auf Fähren zu reisen. Zudem kann ich so viele Grenzübergänge auslassen.

Der Grenzübergang nach Griechenland verläuft problemlos und dauert ca. 15 Minuten. Ich bin wieder in Europa und ich komme mir auch nicht mehr weit weg von zu Hause vor. Ich besuche einige kleine Dörfer am Meer. Denn das Meer ist eigentlich das einzige, was noch auf meiner Reise fehlte. Am letzten Tag in Griechenland brauche ich etwas, was ich wenn ich mich recht erinnere, seit Kirgistan nicht mehr benötigt habe. Die Scheibenwischer. Es ist aber schön, wieder mal Regen zu sehen. Da meine Fähre um 06:00 abfahren sollte, übernachte ich auf einen Stellplatz ca. 10 Kilometer entfernt und direkt am Meer. Leider hat die Fähre aber 5 Stunden Verspätung. Hinter mir sehen zwei österreichische Motorradfahrer. Schnell kommen wir ins Gespräch und haben viel von unseren Reisen zu erzählen. So geht die Zeit schnell vorbei. Wir treffen uns auch auf der Fähre nochmals. Die Zeit vergeht eigentlich zu schnell, ich dachte eigentlich, ich habe auf der Fähre genügend Zeit, meine Homepage fast fertig zu stellen. Wie so oft, vertage ich dies aber... Da meine Nichte am Ankunftstag Geburtstag hat (es ist Samstag) und ich davon ausgehen, dass meine ganze Familie versammelt sein wird. melde ich mich bei meiner Schwester als Überraschungsgast an. Sie hat es bereits geahnt, da sich mich via GPS geortet hatte. So geht es zügig und mit nur zwei kurzen Pausen in die Ostschweiz. So konnte ich bereits am ersten Tag meine tolle Familie wieder sehen. Ein extrem schönes Gefühl.

Grosse Dankbarkeit

Nach rund 33'000 Kilometern bin ich wieder gesund und mit unzähligen tollen Erfahrungen und Begegnungen reicher wieder nach Hause zurück gekehrt. Ich bin unendlich dankbar, dass ich so vieles erleben durfte und alles so problemlos verlaufen ist. Fast schon unglaublich problemlos. Somit gehört der grösste Dank ein meinen aufmerksamen Schutzengel, besonders einem, welcher mit die ganze Zeit nah begleitet hat. 

 

Ich möchte euch auch danken für euer Interesse an meinen Reiseberichten. Einige haben mir gesagt, dass sie mein Projekt als mutig empfinden. Nun ich denke, der schwerte Schritt war die Entscheidung, dies so in Angriff zu nehmen. In diesem Sinne wünsche ich euch den Mut und die Möglichkeit, eure Träume zu leben.