Wir sind in Turkmenistan!

Ich bin sehr froh, dass ich hier etwas über Turkmenistan berichten kann! Nach unseren ersten abgelegten Transit-Visa (gilt für 5 Tage) nahmen wir einen zweiten Anlauf. Wir versuchten mit einer geführten Tour ein Touristen-Visa zu bekommen. Bis wenige Tage vor der Einreise war nicht klar, ob dies wirklich klappen wird. Ehrlich gesagt war ich gar nicht mehr "scharf" auf Turkmenistan zu bereisen, ober es liegt nun halt mal auf dem Weg in den Iran. Wir haben viele Reisende getroffen, welche kein Visa bekamen und einen sehr zeitaufwendigen und teuren Umweg auf sich nehmen mussten. Auf jeden Fall, hat diese Strategie geklappt, wir haben einen "Letter of Inventation" bekommen, mit welchen wir an der Grenze ein Visa abholen können, ich bin sehr happy! Turkmenistan sei übrigens nach Nordkorea das meist isolierte Land der Welt. Jährlich kommen nur ca. 10'000 Touristen in das Land.

 

Aber zuerst zur Grenze. Ihr könnte euch nicht vorstellen, welche Bürokratie hier herrscht! Wir müssen zu gefühlten hundert Posten (geschätzt wohl ca. 10), welche immer wieder das gleiche Fragen, mein Auto in irgend ein Buch eintragen oder so. Meine Pass-Nummer kann ich mittlerweile auswendig. Meistens sind es jeweils drei Personen pro Posten. Der einte hat wohl nur die Kompetenz, den Stempel am korrekten Ort zu machen, sofern alles passt. Obwohl wir nie Anstehen müssten und eigentlich die ganze Zeit immer jemand etwas am machen ist, geht die Prozedur ca. 4 Stunden. Als sie dann zuguter letzt und noch einen GPS mitgeben, damit sie uns orten können (keine Navi!), platz so langsam der Geduldsfaden von Rebekka. Schliesslich haben wir ja zusätzlich einen Guide dabei, ohne hätten wir kein Visa bekommen. Ich versuche ruhig zu bleiben, denn auch wenn diese Beamten sehr wichtig tun, sind aus meiner Sicht alles nur kleine Fische, die können da wohl eh nichts entscheiden und machen nur das, was man ihnen vorschreibt. Auf jeden Fall erklären wir uns dann bereit, das GPS-Gerät mitzuführen, was uns USD 14 kostet. Natürlich wird das Auto auch wieder genau angeschaut. Aber mittlerweile weiss ich, wo sie nie schauen. Allerdings ging das einzig wirklich verbotene bei uns unter, was sie prompt entdecken und ziemlich irritiert. Zum Glück habe ich schnell eine Erklärung parat und erkläre Ihnen, wie es in der Schweiz läuft. Nun, es ist übrigens kein verbotener Gegenstand, aber die Anzahl ist beschränkt. Und mehr davon kann einem das Reisen erleichtern. Mehr sei hier nicht verraten, ihr könnt mich gerne persönlich Fragen ;-)

"Door to Hell"

Wir sind nun also mit zwei Fahrzeugen unterwegs, da der Guide keinen Platz in unserem hat. Er hat zudem einen Fahrer. Wir kommen uns also sehr behütet vor. Nach dem wir die Stadt besichtigen fahren wir zum ca. 300 Kilometer entfernten Gas-Krater. Uns haben mehrere Reisende berichtet, dass dies die schlechteste Strasse war, die sie jemals befahren haben. Nun, meine war es definitiv nicht. Wir fuhren zwei volle Tage lang in Tadschikistan auf deutlich schlechteren Strassen, auf der Asphalt-Strasse, wo wenig Asphalt war. Somit erreichten wir entgegen meiner Einschätzung noch vor Dunkelheit den Gas-Krater, welcher auch "Door to Hell" genannt wird. Wir haben keine grossen Erwartungen umso mehr sind wir begeistert von diesem Anblick. Unglaublich!. Usbekistan ist sehr Öl- und Gasreich. Auf der Suche nach Gas fanden Geologen im Jahre 1971 eine unterirdische Höhle mit Gas. Die Geologen beschlossen, die Giftigen Gas zu verbrennen in der Annahme, dass es nach wenigen Tagen erlischt. Es brennt aber heute noch. Man kann am Rand nicht stehen, weil es zu heiss ist. Der Guid erzählt uns, dass sich im Winter auch Tiere am Feuer erwährmen. Wir geniessen mitten in der Wüste ein ausgezeichnetes Abendessen, welches vom Fahrer gekocht wurde. 

Crazy Ashgabat

Am nächsten Tag geht es weiter nach Ashgabat. Ich habe gelesen, dass man das Auto waschen muss, wenn man in die Stadt muss. Etwas ungläubig frage ich den Guide. Und tatsächlich bestätigt er dies, wir werden vor der Stadt einen Stopp machen, um das Auto zu waschen. Notwendig ist es bei meinen Auto zumindest allemal...Was uns dann aber erwartet, kann ich kaum in Worte fassen. Diese Stadt ist einfach unglaublich. Auf den sechsspurigen Strassen ist gefühlt kein Staubkorn zu sehen, die meisten Gebäude sehen gleich aus und sind aus Marmor! Es gibt viele Parkanlagen. Als wir zu unserem Hotel fahren, trift uns ebenfalls fast der Schlag. Alles, auch das Hotel erinnert an Dubai. auch wenn ich noch nie dort war. Das Hotel ähnelt dem Burj al Arab. Vom Hotelzimmer können wir riesige Parks, einen Golfplatz und das klimatisierte Bushäuschen sehen. Es ist einfach unglaublich, so was habe ich noch nie gesehen. Ich komme mir irgendwie vor wie in Las Vegas oder dem Disney Land, nur dass hier ist keine Casino-Stadt, das ich echt!

Es ist schwer, Worte für dieses Land und diese Stadt zu finden. Ich bin einfach "baff". Der enorme Reichtum von Öl und Gas wird in Ashgabat, um es diplomatisch zu sagen,  nicht effizient vom Staat ausgeben, Während andere Teile des Landes in einen ganz andere Zustand sind. Jeden Morgen werden die Strassen gesperrt und gereinigt, damit der Präsident zur Arbeit gehen kann. Die eigenen Leute kommen praktisch nicht aus dem Land. Der zweite Guide (es ist eine Frau) ist mit einen Engländer verheiratet und lebt zurzeit in Dubai. Er bekommt kein Visa mehr für Turkmenistan, Zudem können viele Turkmenen nicht ausreisen, auch wenn sie das Visa vom anderen Land bekommen, kann Turkmenistan die Ausreise verweigern. Ausser für die Türkei brauchen sie für allen Länder ein Visa. Ende September 2017 finden in Ashgabat zum ersten mal die Asian Games statt, eine Art Sommer-Olympiade für asiatische Staaten. Aber im grossen Stil. Turkmenistan hat 5 Milliarden dafür ausgegeben! Das passt dann irgendwie überhaupt nicht, wenn man sich so abschotten will. Der Ehemann des Guide (gibt es eine weibliche Form von Guide?) hat mal gesagt, dass der Präsident häufiger Gesetzte ändert als seine Socken. Mehr braucht man wohl nicht zu sagen.